Brücher´s

Familie

Reklame

 

Geschichte(n)

außergewöhnliche Zeitgenossen und interessante Ereignisse

in der Umgebung von Hörde.


2021-01-20

Die Zeche Admiral in Wellinghofen

Die Zeche Admiral hat nur zwischen 1910 und 1925 bestanden.
Sie enstand durch den Zusammnschluss der Kleinzechen Niederhofen und Nikolaus.

Wie lange diese Zechen schon betrieben wurden, ist nicht bekannt. Aus dem Jahr 1277 gibt es eine urkundliche Erwähnung von Steinkohlegruben im heutigen Ortsteil Schüren. Die Zeche Niederhofen wurde 1755 erwähnt.
Diese Kleinzechen wurde meist von drei bis vier Mann im Nebenerwerb betrieben, Man begann mit dem Abbau durch brunnenartige Schächte (Pütts) und zwar solange, bis man auf Grundwasser stieß.
Dann folgte man dem Flözverlauf und grub in Abständen weitere Pütts.
Der Ausdruck Pütt kommt wahrscheinlich vom lateinischen „puteus“ für Brunnen oder Grube.
Diese Pütts wurden oft nur notdürftig ausgebaut. Da man oft vergaß, sie nachher wieder zuzuschütten, kann man heute noch in einigen Gegenden aneinandergereihte Pingen (Einsturztrichter) erkennen.

Die nicht selbstverbrauchten Kohlen wurden von den Gewerkschaften vor Ort verkauft.
Mit der steigenden Nachfrage durch Schmieden, Hammerwerke oder die Saline Königsborn in Unna gewann der Bergbau immer mehr an Bedeutung.
Nun interessierte sich zunehmend der preußische Staat, zu dem die Grafschaft Mark seit 1618 gehörte,  für den Bergbau.
Am 16. Februar 1784 ubernahm der Freiherr vom Stein die Leitung des Märkischen Bergamts in Wetter an der Ruhr.
Er ließ neue Verkehrswege schaffen, wie beispielsweise der Niederhofer Zechenweg (heute Niederhofer Kohlenweg). Er stellte die Verbindung von den Kleinzechen zur Strasse von Unna über Aplerbeck nach Herdecke an der Ruhr (heute Wittbräucker Straße)  her:
Auch wurden in Sachsen und dem Harz erfahrene Bergleute angeworben. In Wellinghofen siedelten sich so die  fünf Brüder Reiser mit ihren Familien, die Familien Eckardt, Beckmann und Kleewitz an.
Mit dem zunehmen Einsatz der Dampfmaschinen konnte man das Grubenwasser besser abpumpen und dadurch auch tiefer graben.
Die Zeche Admiral wurde 1910 am heutigen Limburger Postweg für 1,3 Millionen Mark gebaut.
1911 wurde dan der Betrieb aufgenommen.

Im Jahr 1920 erwarb die Zeche die Nachbarfelder Clarenberg, Bickefeld und Elisabeth. Wegen ausstehender Reparationsleistungen nach dem ersten Weltkrieg marschierten im Januar 1923 französische und belgische Truppen ins Ruhrgebiet ein und besetzte es. Die Reichsregierung rief daraufhin zum passivem Widerstand auf. Durch Streiks, Sabotage und Boykott standen im Ruhrgebiet „alle Räder still“.
Die Zeche Admiral wurde stillgelegt. Die folgende Absatzkrise führte dann 1925 zur entgültigen Schließung der Zeche. Die Kohlefelder wurden von der Zeche Gottessegen übernommen.
Im Jahr 1925 ahnten die Gemeindemitglieder die katastrophale Wirkung der Zechenstilllegung, doch sie sagten sich:“Kein Unglück ist so groß, es hat sein Glück im Schoß“
Der Direktor und Gemeindevertreter Putsch teilte damals mit: „ die Gewerkschaft Admiral sei nun in der Lage, einem Gesuch zu ensprechen, sie wolle die zur Errichtung einer Badeanstalt trefflich geeignete Wiese bei der Ihnemühle in Niederhofen nebst einer für den Umbau passenden und noch gut erhaltenen Baracke zu ganz mäßigen Preise der Gemeinde überlassen“
So konnte mit dem Bau des auch heute noch sehr beliebten Schwimmbad in Wellinghofen begonnen werden, aber das ist eine andere Geschichte.

Heute erinnert der Admiralsplatz an die ehemalige Zeche Admiral. Auf dem Gelände der Zeche befindet sich heute Wohnbebauung sowie ein städtisches Jugendzentrum.
Es sind noch das ehemalige Maschinenhaus, die Maschinenhalle und die Markenstube auf dem Zechengelände in gutem Zustand erhalten.

Um die Kohlen mit einer von Orenstein und Koppel gebauten Grubenanschlussbahn, der sogenannten „Admiralbahn“, zur Eisenbahnstrecke Hörde-Unna zu befördern, baute man entlang des Marksbachs eine Verbindungsstrecke.

Das meiste davon ist heute ein Fussweg. Er führt vom Admiralplatz am evangelischen Friedhof vorbei und überquert die Overgünne. Ab hier ist es ein reiner Fussweg.  Der Bach fließt nach einigen Metern unter dem Weg her. Der Weg überquert die Brücherhofstrasse.
Nach einigen Metern zweigt ein Weg ab, der um einen kleinen Berg herum wieder auf den Hauptweg trifft. Hier konnten sich entgegenkommende Züge ausweichen.

Der Marksbach fließt jetzt in weiterm Abstand parallel. Der Weg quert die Straße „an der Hundewiese“. Man muß dann einen kleinen Anstieg zur Benninghofer Strasse machen.

Der Zug fuhr unter der Benninghofer Strasse durch. Weiter geht’s in der Strasse „Am Markbach“. Dort wo sich die Strasse am Hüttenhospital verzweigt, geht es links weiter Richtung „An der Goymark“. Man geht dann ein Stück an der Goymark entlang.
Schräg gegenüber der Einmündung „Am Lobach“ geht der Weg vom einem kleinen Parkplatz des evangelischen Friedhof  Hörde ab und endet dann schließlich „Am Ölpfad“ auf die Gleise der Eisenbahnstrecke Hörde-Unna.

Quelle: Die Zeche Admiral
Ein Bergwerk im Dortmunder Süden 1912-1925
von Karl Heinz Schlutz

Andreas - 16:18:05 @ Lokalgeschichten | Kommentar hinzufügen

Kommentar hinzufügen

Die Felder Name und Kommentar sind Pflichtfelder.

Um automatisierten Spam zu reduzieren, ist diese Funktion mit einem Captcha geschützt.

Dazu müssen Inhalte des Drittanbieters Google geladen und Cookies gespeichert werden.